Hotel Ferro Carril Puno
Der Blick über Puno fasziniert uns. Nach einer längeren Fahrt immer weiter hinauf durch Serpentinen öffnen sich plötzlich die Felsen vor uns und geben uns den weiten Blick frei auf den Titicacasee und das davorgelagerte Puno.
Am 17 September 1928 schreibt Söderström: „Wir laden den Wagen ab und beziehen Quartier im Hotel „Ferro Carril“. Müssen hier in Puno bleiben, bis das neue Differenzial aus Deutschland kommt.“
Genau 2 Monate später am 17 November kommt endlich das ersehnte Ersatzteil. Solange mussten die beiden in diesem von ihnen bezeichneten Loch verbringen und die Zeit tot schlagen.

Das erste was Heidi und ich hier in Puno aufsuchen ist das „Hotel Ferro Carril“ direkt gegenüber vom historischen Bahnhof, an dem die beiden mit ihrem Adler von Arequipa angekommen sind.
Wir müssen leider feststellen, dass das Gebäude „Ferro Carril“ seit 7 Jahren kein Hotel mehr ist, sondern an die Hochschule verkauft wurde. Nun büffeln hier angehende Juristen.
1960 wurde es modernisiert und verlor in dem Zuge das originale Aussehen.
Ich treffe mich mit Herrn Passano, dem letzte Besitzer des Ferro Carrils, um mich näher über das Hotel zu informieren. Seine italienischen Großeltern Augustin und Cecilia gründeten das Hotel 1899. Bei Ihnen wohnten damals Clärenore und Axel. „Der Gastwirt und seine Frau waren gute und ehrliche Leute, hatten aber von Reihnlichkeit keine Ahnung. […] Das schönste war der Ausblick von unseren Zimmern auf den Titicacasee. Täglich gegen abend ballten sich schwarze Gewitterwolken über dem See zusammen und entluden sich in zuckenden Blitzen mit gewaltigen Donnerschlägen.“ So schrieb Clärenore in ihr Tagebuch.
lili


Zitat 1: Söderströms Photo-Tagebuch 1927-1929/ Wolfgang Krüger Verlag/ 1981/ S.217
Zitat 2: Clärenore Stinnes/ Im Auto durch zwei Welten: Die erste Autofahrt einer Frau um die Welt 1927 bis 1929 /Promedia Verlag/ S.210
Bild: Ausblick auf den Titicacasee fotografiert von Axel Söderström. Bereitgestellt von Alexander Fischbach