die Glocken von Caravelí
„[…] Da höre ich in der Ferne Glocken läuten, das Schönste, was ich seit langem gehört habe. Ich folge dem Klang, und wenige Minuten später laufen mir die Bauern aus dem Dorf entgegen.“ So schreibt Söderström am 3 August in sein Tagebuch. Es ist der magische Moment, den die beiden erleben, nach dem sie endlich die Talfahrt nach Caravelí beginnen können.
Wir empfinden die Talfahrt nach Caraveli auch als etwas besonderes. Wir erreichen den höchsten Punkt der Strecke und wissen, dass es nun nur noch bergab geht. Unter uns liegt ein Tal in dem wir Caravelí vermuten. Doch es dämert schon und Nebel liegt im Tal. Das weiche Licht wirkt fremd und schön zugleich.
Wir fahren von hier hinunter in den Nebel, und 14 km später erreichen wir den kleinen Ort. Es ist dunkel geworden. Auf der Suche nach einer Unterkunft, treffen wir eine schlanke Frau am Strassenrand, die mit einer selbstverständlichkeit auf Hudos Trittbrett springt, um uns zu einem Hotel zu lotzen.
Die Glocken die Söderström damals hörte existieren noch heute. Nur der Glockenturm und auch die Kirche ist eine andere. Denn bei einem Erdbeeben um 1960 wurde die Kirche mitsammt Glockenturm zerstört. Doch die Glocken wurden danach in den Neuen Turm wieder eingehängt.
Zitat: Söderströms Photo-Tagebuch 1927-1929/ Wolfgang Krüger Verlag/ 1981/ S.200